Beschreibung
Grundlagen der einzelnen Härteprüfverfahren
- Brinell-Härteprüfung (HB):
- Kugel als Prüfkörper, meist aus Hartmetall.
- Berechnung der Härte als Funktion der Eindringtiefe und der Prüfkraft.
- Typische Anwendungen: Gusswerkstoffe, grobkörnige Stähle, unlegierte Stähle.
- Vickers-Härteprüfung (HV):
- Verwendung eines vierseitigen Diamantpyramiden-Prüfkörpers.
- Härteberechnung aus der Diagonalen des Eindrucks und Prüfkraft.
- Anwendung: Kleine Proben, harte Metalle, dünne Beschichtungen.
- Rockwell-Härteprüfung (HRC, HRB):
- Kegel- oder Kugel-Prüfkörper.
- Härtewert aus Eindringtiefe ermittelt; schneller und ohne Eindruckmessung.
- Einsatzgebiete: Industrielle Serienprüfungen, härtere Werkstoffe.
- Knoop-Härteprüfung (HK):
- Langer, schlanker Diamant als Prüfkörper, gut für spröde Materialien.
- Härtemessung anhand der Länge der Diagonalen.
- Typische Anwendung: Keramiken, Gläser, Dünnschichtanalysen.
4. Prüfung und Kalibrierung der Messgeräte
- Kalibrierung der Prüfmaschinen: Regelmäßige Kalibrierung, um präzise und reproduzierbare Ergebnisse sicherzustellen.
- Einflussfaktoren: Temperatur, Oberflächenbeschaffenheit, Prüfkräfte, und andere Umweltfaktoren.
- Wartung und Pflege: Anleitung zur Wartung und Justierung der Prüfgeräte, um die Genauigkeit langfristig zu sichern.
5. Durchführung und Auswertung der Härteprüfung
- Probenvorbereitung: Vorbereitung der Prüffläche durch Schleifen und Polieren, um präzise Messergebnisse zu erzielen.
- Prüfablauf: Festlegung der Prüfkraft, Eindringzeit, und Dokumentation der Ergebnisse.
- Ergebnisse und Interpretation: Wie Härtewerte analysiert und in technische Aussagen über Materialeigenschaften umgewandelt werden.
6. Vergleich und Auswahl des Härteprüfverfahrens
- Eignung der Verfahren für verschiedene Materialien: Welches Prüfverfahren für unterschiedliche Materialien und Anforderungen optimal ist.
- Einfluss der Prüfkraft: Abhängigkeit des Härtewertes von der Prüfkraft (z.B. Mikro- vs. Makrohärte).
- Messgenauigkeit und -unsicherheit: Diskussion über Toleranzen und die Notwendigkeit präziser Messtechnik in der Härteprüfung.
7. Härteprüfungen und Materialeigenschaften
- Beziehung zwischen Härte und Festigkeit: Nutzung von Härtewerten zur Abschätzung der Zugfestigkeit von Werkstoffen.
- Anwendung in der Wärmebehandlung: Härteprüfung als Kontrollverfahren für gehärtete und angelassene Materialien.
- Qualitätssicherung und Schadensanalyse: Härteprüfung als Werkzeug zur Qualitätskontrolle und Identifikation von Gefügeänderungen oder -fehlern.
8. Praktische Übungen und Laboreinheiten
- Anwendung der verschiedenen Verfahren: Praktisches Arbeiten mit Brinell-, Vickers-, Rockwell-Prüfgeräten.
- Härteprofile erstellen: Analyse der Härteverteilung, z.B. entlang eines Schweißnahtquerschnitts.
- Auswertung und Dokumentation: Erstellung von Prüfprotokollen und Berichten zur Härteverteilung und Materialbewertung.
Zielgruppe und Voraussetzung
Dieser Grundkurs richtet sich an Firmen, dessen Mitarbeiter (Techniker, Werkstoffprüfer und Personen, die in der Härteprüfung sind oder tätig werden wollen). Ein grundlegendes Verständnis der Werkstoffkunde ist vorteilhaft.
Max Diedering –
Super!