Die Schadensanalyse zählt zu den anspruchsvollsten Disziplinen der angewandten Materialwissenschaften, da sie tiefgreifendes Fachwissen und umfassende Erfahrung erfordert. Insbesondere bei syndisziplinären Schäden zeigt sich die Bedeutung einer systematischen Vorgehensweise. Am Beispiel von Airbags werden unterschiedliche Schadensszenarien analysiert: von schadhaften Treibstoff-Tabletten, vergoldeten Steckern mit blumenkohlartigen Abscheidungen und überlasteten Berstmembranen bis hin zu Feldversagern ohne Zünderfüllung, Kaltversprödung von Druckbehältern und Glühdrahtkorrosion. Die Präsentation beleuchtet, wie anhand von Befunden, Schadenshypothesen, Beweissicherung und Schlussfolgerungen entscheidende Erkenntnisse gewonnen werden. Die Beispiele verdeutlichen eindrucksvoll, wie systematisches Arbeiten zur effizienten Schadensaufklärung und Problemlösung beiträgt.
Dr. Julius Nickl ist promovierter Chemiker und ehemaliger Geschäftsführer und Miteigentümer der Gesellschaft für Werkstoffprüfung mbH (GWP). Er studierte Chemie und promovierte an der ETH Zürich. Nach einem Postdoktorat in Berkeley, USA, begann er seine berufliche Laufbahn in der Industrie. Bei GWP ist er als Experte für industrielle Prozesse und Produkte tätig, mit besonderem Fokus auf Airbag-Technologie. Seine umfangreiche Erfahrung und Expertise in der Materialprüfung und -Analyse machen ihn zu einer zentralen Figur in der Branche.