In diesem Vortrag werden zwei Schadensfälle vorgestellt, die durch eine Kombination von Oxidation und normaler Betriebsbelastung bzw. erhöhten inneren Spannungen hervorgerufen wurden. Betroffen waren zum einen geschmiedete Turbinenrotoren und zum anderen gegossene Turbinenschaufeln aus einer Einkristalllegierung. Ein besonderer Aspekt ist dabei, dass die aufgetretenen Schäden nicht von der Heißgasseite, sondern von der Kühlluftseite ausgehen. Der Schadensmechanismus wird metallkundlich anhand des mikroskopischen Schadensbildes erklärt. Mögliche Schadensursachen, die in erster Linie unterschiedliche Schritte bei der Herstellung der Turbinenbauteile betreffen, werden vorgestellt und diskutiert.
Dr. Johannes Stoiber gehört zum Expertennetzwerk ehemaliger AZT-Kollegen (Allianz Zentrum für Technik) und unterstützt seit 2022 das Experten Zentrum für Technik (EZT) und seine Kunden mit seiner Expertise.
Er kam im Jahr 1996 als technischer Experte für Werkstofftechnik zum AZT, war dort 10 Jahre Laborleiter und anschließend Geschäftsführer der ARC GmbH. Seine Spezialgebiete sind Schadensuntersuchungen, insbesondere in der Energieerzeugung, z.B. Gas- oder Dieselmotoren, Dampf- oder Gasturbinen. Bevor er sich dem AZT anschloss, war er drei Jahre lang Projektleiter im Zentrallabor von ABB in Baden (CH).
Dr. Johannes Stoiber ist Diplom-Ingenieur für Werkstoffwissenschaften und hat 1993 an der „Ecole Fédérale de Lausanne“ (CH) im Bereich Metallphysik promoviert.